„Wer zu spät kommt …“ – Die Baustelle
„Vergessen Sie ‚Just in Time‘ und alles, was Sie sonst im Zusammenhang mit Bauprojekten kennen!“ Das waren die ungefähren Worte unseres Auftraggebers. Was er damit meinte? Zermatt ist autofrei. Auf den Gornergrat führt nur die Gornergratbahn. Und die fährt streng nach Fahrplan.
Bauschutt? Anlieferungen? Müssen genau geplant werden. Zwischenlager? Auch nicht so einfach. Wie wichtig Planung, Organisation und Vorbereitung für den Erfolg unseres Projektes sind, war also schnell klar.
Abweichungen im Zeitplan sind im normalen Projektalltag kein Hemmnis und meistens schnell zu implementieren. Wenn man ein Experience Center auf über 3000 Metern baut, sieht das anders aus. Früher auf die Baustelle oder bis in die Nacht arbeiten? Schwierig. Wer die Bahn verpasst, darf sich auf eine stundenlange Wanderung nach oben einstellen. Bei Schnee kann wenigstens der Heimweg auf Skiern zum Erlebnis werden. Allerdings ohne Werkzeug oder Material.
Apropos Material: Für den Bau kam ein Transportvolumen für zwei Sattelschlepper zusammen. Aber was tun, wenn die Wege einen herkömmlichen Transport nicht erlauben? Hier konnten wir von der jahrzehntelangen Erfahrung unserer Baupartner vor Ort profitieren. Und auch die Vorteile einer Anlieferung per Helikopter wissen wir jetzt gleich doppelt zu schätzen. Insgesamt war ein halbes Dutzend Unternehmen vor Ort: Vom Beton- und Fensterbauer über den Innenausbauer, Tischler, Maler und Elektriker sowie natürlich unser Team der Medientechnik und des Contents.
Ein zusätzliches „Learning“: Körperliche Arbeit auf über 3000 Höhenmetern ist viel herausfordernder, als wir es sonst gewohnt sind. Bei der Zusammenstellung des Teams ist die Höhentauglichkeit unbedingt zu beachten – nicht jeder verträgt die dünne Luft. Und noch ein Tip: Sonnenmilch nicht vergessen! Die UV-Strahlung ist so weit oben deutlich intensiver.
Die finale Phase wurde zum spektakulären Highlight des Projekts: Zur Implementierung der 360°-Projektion wurde die Renderingfarm des Contentteams mit dem Hubschrauber hochgeflogen. Nach mehreren Tagen der Postproduktion auf 3000 m konnte dann vermeldet werden: Mission erfüllt.