Umsetzungsplanung – Umgekehrt gedacht!
Im Ausstellungs-, Erlebnis- und Museumsbereich wird die Umsetzungsplanung typischerweise entlang der Ausstellung durchgeführt. Dieses Vorgehen führt allerdings nur zu einer Bewertung anhand der Investitionskosten. Hier legt der Auftraggeber großen Wert auf eine Gesamtkostenbetrachtung, also den „Total Cost of Ownership“. Als Faustformel gilt: Die Betriebskosten können die Baukosten bereits nach wenigen Jahren übersteigen, wenn der Betrieb nicht bereits bei der Umsetzungsplanung berücksichtigt wird.
Als Planungsmethode für das Experience Center am Gornergrat wurde der Ansatz gewählt, die Visitor Journey zur Planungsgrundlage des Business Case zu bestimmen. Auf Erlösseite wurden die Besucherzahlen ermittelt. Die Personenflussanalyse brachte Erkenntnisse über Kapazitäten, Engpässe und Parameter für die Einlasssteuerung. Für den eigentlichen Betriebsansatz wurde ein vollständiger Remotebetrieb unterstellt. Der wiederum verlangt es, alle Systeme aus der Ferne zu starten, zu betreiben, zu warten und weiterzuentwickeln.
Auf dieser Prämisse begann die Umsetzungsplanung und führte so zu einem weitgehend automatisierten, personenlosen Betrieb. Das hatte zur Folge, dass Innenarchitektur, Exponatebau, Bauplanung, Elektro, Netzwerk, Funk und Datenstrecken teilweise ganz anders geplant wurden, als das sonst üblich ist. Das Ergebnis sind deutlich niedrigere Betriebskosten ohne das die Baukosten höher ausfallen.
Damit wurde erstmals eine Umsetzungsplanung auf Basis eines effizienten Betriebsmodells realisiert.